Sava Buncic
1. Warum engagierst du dich für TESORO?
Wenn ich in meinem Bekanntenkreis erwähne, dass mich meine Eltern als Säugling weggeben mussten, löst das grosses Erstaunen aus. Die wenigsten scheinen zu wissen, was ausländische Arbeiterfamilien in der Schweiz erlebt haben. Ich hoffe, dass es TESORO gelingen wird, unsere Geschichte zum Thema zu machen und dass sie aufgearbeitet wird – damit wir Betroffenen uns eines Tages mit unserer Vergangenheit versöhnen können.
2. Welche persönlichen Erfahrungen verbindest du mit den Anliegen von TESORO?
Kurz nach meiner Geburt, ich war knapp zwei Monate alt, mussten mich meine Eltern zu meinen Grosseltern nach Ex-Jugoslawien (Kroatien) bringen, weil ich in der Schweiz nicht bleiben durfte. Erst als Vierjährige wurde ich in die Schweiz zurückgeholt. Vermutlich spielte dabei der Arbeitgeber meines Vaters eine wichtige Rolle, indem er für seine Angestellten und deren Kinder eine Lösung im Graubereich der Legalität fand. Am Anfang waren meine Eltern für mich fremde Menschen, und ich litt fürchterlich unter der Trennung von meinen Grosseltern. Zum Glück gewöhnt man sich als Kind relativ rasch an neue Begebenheiten. Was aber blieb, war ein distanziertes Verhältnis zu meinen Eltern und die bittere Traurigkeit meiner Mutter.
3. Was wünschst du dir für die zukünftigen Generationen?
Ich wünsche mir, dass sie aus den Fehlern dieser Geschichte lernen und es hoffentlich besser machen.